22.12.2021
Abschied in den Ruhestand mit Goldenem Kronenkreuz
Mehr als drei Jahrzehnte lang trocknete Brigitte Siebert Tränen, putzte Nasen, schlichtete Streitigkeiten, spielte Verstecken und behielt in allen Belangen den Überblick. Doch Ende des Jahres endet eine Ära: Die Kita-Leiterin aus Möhra zieht sich in den Ruhestand zurück und wird ab Januar von ihrer Nachfolgerin Heike Weyh abgelöst.
Seit 1988 leitete Brigitte Siebert die Kindertagesstätte in Möhra. Ab 1994 dann auch unter dem Namen „Martin Luther“ in Trägerschaft der ev. Kirchengemeinde. Stets hatte sie Kinder und Familien im Blick. Dabei stand für sie das Wohl des Kindes immer im Vordergrund.
Am 4. Advent wurde sie in der Lutherkirche in Möhra in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Mehr als 50 Gäste, darunter viele Kinder mit ihren Eltern, die Mitarbeiterinnen und Mitglieder des Kirchengemeinderates, Familie, eine Vertreterin der Diakonie und Wegbegleiter waren gekommen, um sich von ihr persönlich zu verabschieden. Die Erleichterung war groß, dass die Verabschiedung nun doch unter der 3G-Regel stattfinden konnte.
Pfarrer Rudolf Mader (Möhra) würdigte die langjährige Arbeit von Brigitte Siebert auch im Namen des Gemeindekirchenrates und dankte der Leiterin für die sehr gute Zusammenarbeit. „Auch in turbulenten Zeiten bist du immer eine Mut-Macherin gewesen. Dafür danke ich dir von ganzem Herzen“, so Rudolf Mader.
Immer hatte sie ein offenes Ohr für die Kinder und ihre Familien und Mitarbeiter – nicht nur beruflich. Auch die Vernetzung von innen nach außen, seien es örtliche Vereine wie die Kirmesgesellschaft, dem Sportverein oder zu Institutionen wie die Polizei und die Feuerwehr bleibt ihm in guter Erinnerung.
Als Ausdruck das Dankes und der Wertschätzung für die Treue und den Einsatz im Dienste des Nächsten überreichte die Referentin für Ev. Kindertagesstätten, Marita Leyh (Erfurt/Halle) der 63-jährigen die höchste Auszeichnung – das Goldene Kronenkreuz der Diakonie. „Du hast deinen Dienst immer als Berufung verstanden und ihn mit großer Leidenschaft ausgeübt “, so Marita Leyh. „Das hat sich bis Berlin rumgesprochen“, schmunzelt sie. Die Besucher applaudierten, und Brigitte Siebert musste gestehen: „Ich bin sprachlos und das kommt bei mir nicht oft vor.“ Im Anschluss wurde Brigitte Siebert von ihrem Dienst und den damit verbundenen Pflichten entbunden. Pfarrer Rudolf Mader wünschte ihr für ihren weiteren Lebensabschnitt Gottes reichen Segen.
Ortsteilbürgermeister Hannes Knott (CDU) konnte an dem Gottesdienst nicht teilnehmen, übermittelte aber seine herzlichsten Glückwünsche: „Brigitte konnte motivieren und war stets ein Vorbild für Kinder, Mitarbeiter:innen und Eltern. Ihre herzliche Art werde ich vermissen als Bürgerin gerne weiter erleben.“
Für die musikalische Umrahmung sorgte Nico Wieditz an der Orgel.
Nach den Ansprachen stießen alle auf Brigitte Sieberts Ruhestand an – dann blieb Zeit für Erinnerungen, Erzählungen und Gespräche in kleiner Runde. Brigitte Siebert zeigte sich dankbar für die gute Zusammenarbeit mit allen Beteiligten und freute sich, dass während ihrer Amtszeit keine besonderen Vorkommnisse stattgefunden haben. „Gott hat uns vom ersten Tag an – als wir eingezogen sind – immer behütet und geschützt“, so Brigitte Siebert.
Für den Ruhestand hat sich die 63-jährige vorgenommen sich mehr Zeit für die Familie und die eigenen Enkel zu nehmen.
Die Kita-Chefin will der Einrichtung aber noch nicht ganz den Rücken kehren. Für Fragen steht Sie dem Team auch weiterhin mit Rat und Tat zur Seite.