03.08.2022
Flotte 2022: Konfi-Unterricht auf dem Ijsselmeer

Nach einer Woche auf dem niederländischen Ijsselmeer ist die diesjährige Konfirmandenflotte mit 73 Konfirmanden und 12 ehren- und hauptamtliche Mitarbeitern wieder sicher an Land gegangen. Die "Konfiflotte" ist ein Gemeinschaftsprojekt der Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreise Meiningen und Bad Salzungen-Dermbach. Die ereignisreiche Woche wird wohl vielen noch „lange in Erinnerung bleiben“. Und das lag nicht nur an dem guten Segelwetter. Am Montag, den 25. Juli, hissten die vier Plattbodenschiffe ihre Fahnen mit dem neuen Flottenlogo. So konnte man schon von Weitem sehen, welche Schiffe zusammengehören. Ein schönes Symbol für die Gemeinschaft der Flotte.

Programm

Auf dem täglichen Programm standen neben dem Segeln inhaltliche Themen zu Fragen wie: An wem kann ich mich orientieren? Was kann ich gut und was kann ich für andere tun? Wie stehe ich zum Glauben? Eigene Gedanken wurden unter Begleitung der ehrenamtlichen Teamer und der hauptamtlichen Pfarrer/in diskutiert und aufgeschrieben. Gruppenspiele, Tanzen oder auch einmal auf dem Sonnendeck ausruhen gehörten ebenso dazu wie Andachten unter freiem Himmel, die mit gemeinsamen Liedern zur Gitarre begleitet wurden. Manch Jugendlicher fand es am ersten Abend noch etwas peinlich zu singen, doch nahmen von Abend zu Abend die Begeisterung und die Lautstärke zu. Lieder wie „Blind Man“ oder „Du bist du“ wurden für viele Jugendliche zu echten Ohrwürmern.

Ankern in den schönsten Küstenorten

Jeden Abend wurde in einem anderen Hafen geankert. Je nach Wind und Wetteraussichten wurde mit den Skippern der Tagesturn festgelegt. Am Montag starteten die 4 Schiffe im Hafen der Kleinstadt Enkhuizen Richtung Hoorn und segelten dann am Dienstag bei gutem Wind durch die Schleuse in das malerische Urk. Am Mittwoch ging es dann weiter nach Lemmer. Donnerstag dann bei mäßigem Wind langsam zurück quer über das IJsselmeer in den Heimathafen Enkhuizen. Besondere Highlights waren die musikalischen Abendandachten im Hafen von Lemmer und am Strand von Urk bei Sonnenuntergang.

An Bord gab es immer viel zu tun, denn die Konfirmanden übernahmen Verantwortung - für sich und für andere: Gemeinsames Kochen, Spülen, Putzen und Segelhissen auf engsten Raum – hier war wirklich jeder gefragt. Die Verpflegung wurde vorher zu Hause eingekauft, frische Zutaten allerdings auch vor Ort besorgt. Roland Jourdan, Pfarrer in Vacha, fand es beeindruckend, „wie durch den Segeltörn aus Jugendlichen verschiedener Gemeinden aus der Rhön eine funktionierende Gemeinschaft“ zusammengewachsen ist.

Abschlussgottesdienst in der Westerkerk

Am Abschlussabend in Enkhuizen ging noch einmal so richtig die Post ab. Was die Konfi-Gruppen, die Teamer und die sechs Leitenden im knapp einstündigen Abschlussgottesdienst in der eindrucksvollen Westerkerk-Kirche auf die Beine gestellt haben, konnte sich sehen und hören lassen! Eröffnet wurde der Jugensgottesdienst mit dem gemeinsamen Flottentanz zum Song „Narcotics“ der Rockband „Liquido“. Im Anschluss blickte jede Schiffscrew mit Schauspielstücken, selbstgedichteten Liedern, Zeichnungen und Erzählungen zurück auf eine ereignisreiche Segelwoche. Teamerin Luise Walter aus Meiningen, die bereits zum zweiten Mal mit an Bord war, appellierte mit einem beeindruckenden Impuls zum Gottesdienst-Motto „Flagge zeigen“ an die Konfirmanden: „Eins ist gewiss, wenn ihr euch zu eurem Glauben bekennt, zeigt ihr nicht alleine Flagge – eine ganze Gemeinschaft steht hinter euch.“

Mit Segen und dem Lied „Hinei ma tov“ fand der Jugendgottesdienst sein Ende. Am Freitag ging es dann Punkt 9 Uhr mit zwei Reisebussen der Firma „Fleischmann“ zurück nach Bad Salzungen. Beim Abschied wurde dann noch die ein oder andere Träne vergossen, dass das Abenteuer schon vorbei ist. „Ich wäre auch noch eine Woche geblieben“, erzählt Konfirmandin Lilly Klein aus Reichenhausen.

Die Segelwoche ist Bestandteil des Konfirmandenunterrichtes der beiden Kirchenkreise, in dem es gilt, sich auseinanderzusetzen mit Fragen des Lebens und des Glaubens und an dessen Ende dann im Frühjahr 2023 die Konfirmationen stehen.


Mehr Fotos

 Auf der Hinfahrt haben alle Crews Loops in den Farben ihrer Schiffe bekommen. So konnte man gleich sehen, wer zu welchem Schiff gehört. © Julia Otto  Teamerin Anna-Lena (Avanti) und Nele (Allure) bei der Kaffeepause an der Tankstelle. © Julia Otto  Starthafen Enkhuizen © Philipp Kuch  Ankunft im Heimathafen Enkhuizen. © Julia Otto  Ankerplatz der vier Flottenschiffe im niederländischen Hafen Enkhuizen. © Philipp Kuch  Schiff und Crew der Brandaris © Julia Otto  Sonnenaufgang in Enkhuizen. © Roland Jourdan  Am 25. Juli, hissten die vier Schiffe ihre Fahnen. So konnte man schon von weitem sehen, welche Schiffe zusammengehören. © Julia Otto  Frühstück auf dem Schiff Brandaris. © Julia Otto  Jedem Tag hat ein anderes Team gekocht. © Julia Otto  Auch das Putzteam wechselte täglich auf den Schiffen. © Julia Otto  Jeder Morgen begann mit einer Andacht auf dem Schiff. © Julia Otto  Matrose Alex lernt der Crew Brandaris die wichtigsten Knoten © Julia Otto  Auch das Aufwickeln der Taue muss gekonnt sein. © Julia Otto  Skipper Ronny erklärt den Konfis die Schiffsroute und die Regeln auf dem Schiff. © Julia Otto  Das Vorsegel einpacken war für viele ein echtes Abenteuer. © Julia Otto  Schleuse in Enkhuizen. © Philipp Kuch  Abendandacht am Strand in Urk mit den Crews der Schiffe Brandaris und Avanti. © Julia Otto  Schiff Avanti auf dem Weg durch die Schleuse. © Julia Otto  Hafen von Lemmer. © Philipp Kuch  Nur in Gemeinschaft konnten die Segel gehisst werden. © Julia Otto  Konfis der Crew Brandaris. © Julia Otto  Morgenandacht mit Markus Steffen auf dem Schiff Avanti im Hafen Hoorn. © Julia Otto  Alle ziehen an einem Strang auf dem Schiff Avanti. © Anna-Lena Danz  Die Crew auf der Avanti hatte viel Spaß. © Anna-Lena Danz  Chillen auf dem Deck der Avanti. © Anna-Lena Danz  Spiele, Musik und Tanz durften auch nicht fehlen. © Anna-Lena Danz  Ankerplatz in Lemmer © Philipp Kuch  Gemeinsame musikalische Abendandacht im Hafen von Lemmer mit allen Crews. © Julia Otto  Ein Teil des Teams der Allure © Julia Otto  Viele neue Freundschaften sind entstanden. © Julia Otto  Von links: Teamerin Luise Walter war für die Crew Amalia zuständig. © Julia Otto  Segel hissen auf dem Schiff Amalia © Roland Jourdan  Am ersten Abend hat es die Crew der Amalia vorgezogen bei den warmen Temperaturen auf dem Deck zu schlafen. © Roland Jourdan  Relaxen auf der Amalia. © Roland Jourdan  Ein kleines Kunstwerk vom Schiff Amalia hat Pfarrer Roland Jourdan gezeichnet. © Roland Jourdan  Gemeinsames Kochen mit der Crew Amalia. © Roland Jourdan  Letzte Vorbereitungen des Teams Amalia in der Westerkerk-Kirche. © Julia Otto  Die Crew der Allure © Julia Otto  Segel hissen auf der Allure © Nele Fleischmann  Auch auf der Allure kam der Spaß nicht zu kurz. © Nele Fleischmann  Abschlussgottesdienst zum Thema "Flagge zeigen" in der beeindruckenden Westerkerk-Kirche in Enkhuizen. © Julia Otto  Ein großes Dankeschön an alle haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter, die diese Reise ermöglicht haben. © Julia Otto