13.11.2024
Herbstsynode 2024: Weichenstellungen für die Zukunft des Kirchenkreises

Unter der Leitung von Präses Hans-Martin Gerhardt fand am 9. November eine ganztägige Tagung der Kreissynode des Ev.-Luth. Kirchenkreises Bad Salzungen-Dermbach im Landratsamt Bad Salzungen statt, die sich schwerpunktmäßig mit der notwendigen Regionalisierung von Angeboten und Strukturen im Kirchenkreis befasste.  

Strukturwandel und Beschlüsse

In seinem Jahresbericht betonte Superintendent Christoph Ernst: „Es besteht dringliche Notwendigkeit, kirchliche Strukturen an die sich verändernden Bedingungen anzupassen“.

Kirchenkreisrechnerin Ellen Tanz stellte den Haushaltsplan für das Jahr 2025 vor, der eine Gesamtsumme von 7,21 Millionen Euro umfasst. Die Synodalen folgten der Empfehlung des Finanzausschusses und beschlossen den Haushaltsplan sowie den Stellenplan für 2025.

Im Zuge der Verwaltungstransformation wurde beschlossen, die gemeindlichen Verwaltungsstellen auf Kirchenkreisebene aufzuheben und in eine Anstellung in Kirchengemeinden zu überführen. Die Synode stimmte der dafür notwendigen Bildung von fünf Verwaltungsregionen zu.

Zudem wurde die Zweckbestimmung für die Kirchenkreiskollekten im kommenden Jahr festgelegt, die im Rahmen des Kollektenplans der Landeskirche regionale und internationale Projekte unterstützen sollen.

Neugestaltung des Verkündigungsdienstes

Im zweiten Teil der Tagung widmeten sich die Synodalen intensiv der Neugestaltung des Verkündigungsdienstes und des Gemeindelebens. Martin Weber, Vorsitzender des Perspektivausschusses, präsentierte Empfehlungen für den Kirchenkreis Bad Salzungen-Dermbach, die bereits im kommenden Jahr erprobt werden könnten. Angesichts des abzusehenden Personalrückgangs im Bereich des Verkündigungsdienstes wurde die Notwendigkeit einer besseren Vernetzung und eines effizienteren Personaleinsatzes betont. Zu den Empfehlungen gehörte die Neugestaltung der Regionen und eine stärkere regionale Zusammenarbeit zur Förderung des geistlichen Lebens und Stärkung der Gemeindearbeit. Auch die Möglichkeit eines Zusammenschlusses von Gemeinden wurde thematisiert, um Kompetenzen zu bündeln und die Handlungsfähigkeit der Gemeinden zu sichern.

Modellprojekt aus dem Kirchenkreis Gera

Superintendent Mattenklodt und seine Stellvertreterin, Frau Schwalbe, stellten ein Modellbeispiel zur Regionalisierung aus dem Kirchenkreis Gera vor. Im Mittelpunkt stehen dabei sogenannte „Ausstrahlungsorte“, an denen kirchliches Leben und die Arbeit der Hauptamtlichen gebündelt werden. Zu den zentralen Aspekten des Konzeptes gehören verlässliche Gottesdienste, die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, lebendige Kirchenmusik und feste Ansprechpartner für Amtshandlungen. Eine Auflösung bestehender Kirchengemeinden ist nicht vorgesehen. Die Gemeindekirchenräte behalten ihre rechtlichen und finanziellen Aufgaben und gestalten gemeinsam mit „geistlichen Räten“ das kirchliche Leben vor Ort.

Anschließend diskutierten die Synodalen mit Blick auf das vorgestellte Projekt in Kleingruppen mögliche Anpassungen der Gemeindearbeit zur Kompensierung des Personalmangels und die Chancen und Risiken einer Regionalisierung. Der Perspektivausschuss des Kirchenkreises wird die Anregungen aufgreifen und in seine weitere Arbeit einfließen lassen.

Abschluss und Ausblick

Am Ende der Tagung wurde darauf hingewiesen, dass die finalen Dokumente zum Schutzkonzept zur Prävention sexueller Gewalt auf der Webseite des Kirchenkreises unter: www.kkbasa.de einsehbar sind.

Die Frühjahrssynode des Ev.-Luth. Kirchenkreises Bad Salzungen-Dermbach ist für den 25. April 2025 um 17 Uhr im Gemeindezentrum, Wuckestraße 1a, in Bad Salzungen geplant.


Mehr Fotos

Superintendent Mattenklodt und seine Stellvertreterin, Frau Schwalbe, stellten ein Modellbeispiel zur Regionalisierung aus dem Kirchenkreis Gera vor.  Julia Otto Von links: Präses Gerhardt, Stellv. Superintendentin Frau Schwalbe und Superintendent Mattenklodt (Gera)  Julia Otto