Am Pfingstmontag konnte erstmals wieder ein ökumenischer Pfingstgottesdienst in der spektakulären Naturkulisse im Park Altenstein gefeiert werden. Etwa 120 Besucher, unter anderem auch aus den Kurkliniken, wohnten dem traditionellen Festgottesdienst am Montag bei. Unter freiem Himmel luden die evangelischen Kirchgemeinden des Altensteiner Oberlandes zu einem Ökumenischen Gottesdienst ein, die Ausschüttung des Heiligen Geistes und somit den Geburtstag der Kirche an Pfingsten zu feiern. Die gestellten Stühle unter den Bäumen reichten gerade aus, um den zahlreichen Besuchern ein trockenes Plätzchen zu sichern, damit sie in gewohnter Geborgenheit den ganz besonderen Charme und die außergewöhnliche Atmosphäre dieses festlichen Gottesdienstes genießen konnten.

Im Mittelpunkt stand ein fröhlicher kleiner Junge, der während des Open-Air-Gottesdienstes von Pfarrer Peter Nietzer aus Bad Liebenstein getauft wurde. Mit dem Taufspruch, Josua 1:9, thematisierte Pfarrer Peter Nietzer das Geborgensein und das Getragenwerden von Gott: „Sei mutig und entschlossen! Lass dich nicht einschüchtern und hab keine Angst! Denn ich, der HERR, dein Gott, stehe dir bei, wohin du auch gehst“. Begleitet von dem Rauschen der Blätter und dem schönen Gesang der Chormitglieder des Altensteiner Oberlandes unter der Leitung von Klaudia Twardzic-Poloczek wurde der Täufling in die christliche Glaubensgemeinschaft aufgenommen.

Die Pfarrer Peter Nietzer, Norbert und Wibke Endter richteten zusammen mit dem Chor des Altensteiner Oberlandes und dem Posaunenchor aus Schweina den Festgottesdienst aus. Norbert Endter legte in seiner Predigt das Wort aus 1. Korinther 6, 19 aus. Anhand der vier Bilder: Segel und Wind, Regen und Saat, Adler und Fels, Ziegel und Dach verdeutlichte er, wie wir in unserem Leben als Christen zum Ziel kommen und wie Gott uns durch den Heiligen Geist dabei hilft. In der heutigen Zeit suchen sich viele ihre eigene Wahrheit. Es tut der Kirche nicht gut, „wenn sie das Fundament der Wahrheit verlässt“. Wenn sie aber auf Gottes Wort gegründet bleibt, kann sie fröhlich bestehen durch alle Zeiten hindurch. Er zeigte auf, wie wertvoll jeder einzelne Gläubige für die Gemeinschaft sei. „Wenn nur ein Bruchteil der getauften Christen zum Gottesdienst komme“, sei das, wie wenn nur 5 Prozent Ziegeln auf dem Kirchendach liegen. „Mit so einem Dachschaden kann ein Gebäude nicht bestehen“, mahnt Norbert Endter. Für die Zukunft braucht es mehr „lebendige Christen im gleichen Geist“, da immer mehr Menschen verzagen und auf Seelsorge angewiesen sind, appellierte er an die Besucher.

Zum krönenden Abschluss ließ Herr Woitkewitz als Zeichen des Heiligen Geistes, der an Pfingsten über die Jünger kam, Tauben – als ein eindruckvolles Bild der Gegenwart Gottes – im Flug über die Besucher aufsteigen.