03.11.2021
Reformationsmarkt im Möhra mit Landesbischof Friedrich Kramer
Buntes Markttreiben, Open-Air-Festgottesdienst und ein abwechslungsreiches Kulturprogramm – der Reformationsmarkt in Möhra lockte nach der Corona-Zwangspause im vergangenen Jahr wieder unzählige Besucher:innen in den Luther-Stammort. Dazu beigetragen hat sicher das freundliche und warme Wetter.
Kleintierausstellung, Käse- und Wurstspezialitäten, Zwiebelzöpfe, Honig, Gewürze, Glaskunst, Schmuck und Holzkunst – die Vielfalt der Angebote auf dem Reformationsmarkt war groß. Knapp 50 Händler von Nah und Fern waren am Reformationstag in den historischen Luther-Stammort gekommen, um ihre Waren rund um den Lutherplatz zu präsentieren. Dafür sperrte die Feuerwehr den Ortskern ab. Anwohner öffneten ihre Pforten, um Besucher:innen zu bewirten und zu unterhalten. Organisiert wurde der beliebte Reformationsmarkt federführend von der Marktagentur Mörstedt in Zusammenarbeit mit der Stadt Bad Salzungen, den Vereinen und der evangelischen Kirchgemeinde.
Einer der Höhepunkte war der Open-Air-Festgottesdienst am Lutherdenkmal. Eine Vielzahl an Besucher:innen pilgerte zum Lutherplatz, um den Reformator und seinem Leben zu gedenken. Der 31. Oktober 1517 markiert den Beginn der Reformation. Vor 504 Jahren nagelte Martin Luther seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg, um auf die Missstände der Kirche aufmerksam zu machen.
Pfarrer Rudolf Mader begrüßte alle, vor allem den Landesbischof der evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Friedrich Kramer, der zur Freude der „Mörsche“ anlässlich des Reformationstages gekommen war. An diesem Ort predigte auch Martin Luther kurz vor seiner Scheinentführung auf die Wartburg. „Das ist in diesem Jahr exakt 500 Jahre her“, so Rudolf Mader.
„Zur Freiheit hat uns Christus befreit! Steht also fest und lasst euch nicht wieder in das Joch der Knechtschaft einspannen“ (Gal 5, 1-6) – auf diese bedeutenden Worte des Paulus ging Friedrich Kramer in seiner Festpredigt ein. Sie beschreiben auch heute noch, was es heißt: reformiert zu sein. Friedrich Kramer rief dazu auf, auch in Zeiten der Corona-Pandemie „andere nicht auszugrenzen“. „Nur, wenn ihr im Glauben fest zusammenbleibt, seid ihr befreite in allem was auch unfrei ist“, ergänzte er. Während des Gottesdienstes war das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes verpflichtend.
Musikalisch begleitet wurde der Festgottesdienst durch die Posaunenchöre der Kirchengemeinden Bad Salzungen und Schweina. Die Leitung hatte Kreiskantor Hartmut Meinhardt aus Bad Salzungen inne.
Zum Abschluss des Tages sorgte das Vokalensemble „Viva la musica“ aus Tiefenort in der Lutherkirche mit einem Benefizkonzert für beste musikalische Unterhaltung. Die Einnahmen in Höhe von 960 Euro wurden zugunsten der Turmsanierung an die Lutherkirche gespendet.