04.08.2023
Bad Salzungen: Einführung des neuen Pfarrers Karl Weber
Am 27. August, 14 Uhr
Knapp zwei Jahre war die Pfarrstelle Bad Salzungen I mit Leimbach und Immelborn vakant. Pfarrer Thomas Volkmann aus Tiefenort hatte vorübergehend die Vakanzverwaltung übernommen. Nun können die Gemeinden aufatmen: Mit Karl Weber haben sie seit dem 1. August 2023 einen neuen Pfarrer. Der Theologe ist der Nachfolger von Pfarrer Dietmar Schwesig, der im Oktober 2021 in den Kirchenkreis Hildburghausen-Eisfeld wechselte.
Am 27. August um 14 Uhr wird Karl Weber von Superintendent Christoph Ernst in der Stadtkirche Bad Salzungen offiziell in sein Amt eingeführt. Im Anschluss lädt die Kirchgemeinde Bad Salzungen zu einem Empfang mit Kaffee und Kuchen rund um die Stadtkirche ein.
Karl Weber ist ledig und hat keine Kinder. Im Moment ist der Pfarrer mit seinem Einzug in das Pfarrhaus in der Pestalozzistr. 16 beschäftigt. „Ich bin sehr herzlich empfangen worden“, freut sich Karl Weber und blickt zuversichtlich auf die Arbeit in Bad Salzungen, Immelborn und Leimbach. Er hofft in der Kurstadt vernetzt mit zahlreichen Ehren- und Hauptamtlichen das Gemeindeleben neu gestalten zu können.
„Meine Oma ist schuld, dass ich Pfarrer geworden bin.“
Der Glaube hat den 35-Jährigen immer ein Stück weit durch sein Leben begleitet. Schon als Kind hat ihn seine Oma regelmäßig mit in die Kirche genommen. 40 Jahre lang war sie als Kirchenälteste für Küsterdienste und den Blumenschmuck auf dem Altar in Geunitz zuständig. Karl Weber, seine älteste Schwester und seine beiden Cousins haben sie dabei immer unterstützt. Als Jugendlicher hat er regelmäßig Sonntagsgottesdienste an der Orgel begleitet, um sein Taschengeld aufzubessern. So entwickelte sich schon in Kinder- und Jugendtagen sein Interesse zur Theologie.
Neue Formate entwickeln
Geboren 1988 in Jena, aufgewachsen in Geunitz in der Nähe der Porzellanstadt Kahla/Saale, zog Karl Weber zum Studieren nach Erlangen, Jerusalem und Halle/Saale. Nach dem Abitur wollte er zunächst Lehramt für Religion und Latein studieren. Entschied sich dann aber doch für die Theologie. Bis vor Kurzem war der Thüringer noch geschäftsführender Pfarrer in Sondershausen. Er hat dort vielfältige Erfahrungen in der Betreuung von insgesamt drei Gemeinden mit 8 Kirchtürmen gesammelt, die ihm in seiner neuen Pfarrstelle sicherlich zugutekommen werden. Für den jungen Pfarrer steht fest: Wolle man mehr Menschen erreichen, müsse Kirche mehr und vor allem auch neue Formen für Angebote finden. „Ob, dass auf Dauer nur noch der klassische Sonntagsgottesdienst sein wird, ist fraglich“, so Karl Weber. In Zukunft will er auch neue Formate entwickeln, wo Menschen zusammenkommen und sagen: „Das mit der Kirche ist doch ganz cool.“ Für seine Arbeit in den Gemeinden und die anstehenden Aufgaben, hofft Karl Weber auf: „Offenheit, Beweglichkeit und Neugier.“
Begegnungsorte schaffen
Neben der Seelsorge liegt ihm die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien besonders am Herzen: „Zusammen mit Pfarrer Martin Weber aus Möhra – mit dem ich mich gemeinsam auf die Teampfarrstelle beworben habe – wollen wir versuchen, lebensnahe Angebote für Kinder, Jugendliche und deren Familien aufzubauen“, erzählt Karl Weber. Das Gemeindehaus in Bad Salzungen sei für ihn ein geeigneter Ort: „wo sich nach der hoffentlich baldigen Fertigstellung des Gebäudes Menschen aller Generationen die Türklinke in die Hand geben.“
Herausforderungen sieht er in der starken Zunahme der gesellschaftlichen Spaltung, die sich aktuell in vielen Facetten zeigt: „Kirche kann ein Ort sein, an dem sich Menschen begegnen und wieder miteinander in Dialog treten“, ermutigt der Theologe. Er selbst begegnet Konflikten im Alltag oft mit einer Prise Humor.
Der junge Pfarrer geht gerne schwimmen, liebt klassische Musik und ist auch sonst an Kultur interessiert: „Ich habe mir bereits ein Abo für das Meininger Theater gesichert“, erzählt Karl Weber.
Jetzt freut sich der Pfarrer auf seine anstehende Aufgabe und will sich erst einmal Zeit nehmen um die Menschen in den Kirchengemeinden kennenzulernen, um herauszufinden, was genau die Gemeinden vor Ort brauchen.