„Herzlich willkommen", hieß es am letzten Samstag in der gut besuchten Friedenskirche in Bad Liebenstein. Gleich zwei neue Gesichter konnten mit ihren Familien in einem feierlichen Gottesdienst begrüßt werden. Pfarrer Peter Nietzer mit seiner Lebensgefährtin Babara Qadduri, die sich bereits seit dem 1. Juli 2021 im Pfarrhaus in Bad Liebenstein eingerichtet haben, sowie die neue Kirchenmusikerin Klaudia Twardzik-Poloczek. Nach einem Jahr Vakanz hatte Pfarrer Peter Nietzer das Amt von Pfarrerin Angelika Hundertmark übernommen, die in die regionale Studienleitung für Vikarsausbildung in die Evangelischen Kirche Mitteldeutschland (EKM) und die Evangelische Landeskirche Anhalts wechselte.

Am vergangenen Samstag wurde der neue Pfarrer – der für die evangelischen Kirchgemeinden Bad Liebenstein und Gumpelstadt zuständig ist – nun offiziell von Regionalbischof Tobias Schüfer in seinen Dienst eingeführt und gesegnet. Die beiden Theologen kennen sich bereits seit 10 Jahren. Gemeinsam haben sie Vikars-Kurse in Neudietendorf vorbereitet und durchgeführt. Damals war Nietzer Pfarrer im Diakonischen Werk. „Ich erinnere mich, dass trotz aller Spezialisierung erkennbar war, dass du Gemeindepfarrer bist“, erzählt Propst Schüfer. „Du kamst schon mit Bad Liebenstein und Gumpelstadt im Hinterkopf“, ergänzt er. „Ich habe dann versucht, dir die ein oder andere Pfarrstelle noch anzubieten, aber du hattest dich schon längst entschieden“, lachte Tobias Schüfer.

Im Gottesdienst wirkten außerdem die langjährigen Wegbegleiter, Domprediger Michael Bartsch aus Naumburg und Diakonin Isabell Liebaug aus Bad Salzungen mit. Ein sehr musikalischer Gottesdienst erwartete die Besucher. Der Posaunenchor aus Schweina – indem Pfarrer Nietzer seit Kurzem selbst Posaune spielt – sorgte mit einem umfangreichen Musikprogramm unter Leitung von Bodo Duhlich für gute Stimmung. Auch drei befreundete Bläser aus dem ehemaligen Posaunenchor in Naumburg waren extra angereist und ließen es sich nicht nehmen, bei dem Einführungsgottesdienst von Peter Nietzer mitzuwirken.

Für eine musikalische Premiere an der Orgel sorgte Klaudia Twardzik-Poloczek die seit dem 1. Oktober die Stelle der Kirchenmusikerin mit einem Stellenumfang von 60 Prozent im Pfarrbereich Bad Liebenstein besetzt hat. Die 26-jährige Pfarrerstochter, mit polnischen Wurzeln, hat an der Musikhochschule Kattowitz und Danzig, Orgel- und Orchesterdirigieren studiert. Sie ist die Nachfolgerin von Justus Eppelmann, der zweieinhalb Jahre in Bad Liebenstein tätig war und nach Berlin gezogen ist. Aktuell lebt die junge Organistin noch mit ihrer Familie in Weimar. Das soll sich aber bald ändern, sobald die Familie eine geeignete Wohnung in der Nähe gefunden hat. Ab Februar wird dann auch Ehemann Damian Poloczek (33) als Kirchenmusiker mit einem Stellenumfang von 40 Prozent den Pfarrbereich Bad Liebenstein ergänzen. Ein Einführungsgottesdienst von Klaudia Twardzik-Poloczek mit Einsegnung ist für den 28. November 2021, 14 Uhr, in der Friedenskirche geplant.

Die Freude war groß über die Neubesetzung

Bei anschließenden Grußworten wurde die Freude über die schnelle Neubesetzung besonders deutlich. Die Gemeindekirchenräte von Bad Liebenstein und Gumpelstadt begrüßten ihren neuen Pfarrer und freuen sich darauf, mit Peter Nietzer nun ein neues Kapitel in die Kirchenbücher zu schreiben. Die Vorsitzende des Gemeindekirchenrates Bad Liebenstein Susanne Rakowski, überreichte Peter Nietzer symbolisch den Schlüssel der Friedenskirche Bad Liebenstein. „Wenngleich ein Schlüssel gar nicht notwendig ist, weil unsere Türen, Arme und Herzen offen sind für Sie“, so Susanne Rakowski.

Weitere Grußworte und Begrüßungsgeschenke kamen von Monika Schulz aus Bad Liebenstein vom kath. Pfarrgemeinderat, den Gemeindekirchenräten aus Steinbach und Meimers sowie von Bürgermeister Michael Brodführer (CDU) aus Bad Liebenstein. “Ich kann vorwegsagen die Chemie zwischen Bürgermeister und Pfarrer Peter Nietzer stimmt“, so Michael Brodführer. Der neue Pfarrer bringe eine reiche Lebenserfahrung mit, die die Gemeinde bereichern wird. „Auch meine Türen sind offen“, ergänzt er. Peter Nietzer bedankte sich bei allen Mitwirkenden „Ich freue mich auf die Zeit hier“, lachte Peter Nietzer. „Es geht nur gemeinsam, ein Pfarrer, der alleine steht, ist von allem Guten verlassen“, fügte er hinzu. Im Anschluss lud er alle vor das Pfarrhaus zu Kaffee und Kuchen ein, um sich kennenzulernen.