Am 9. November wurde an die Verfolgung und Ermordung der Juden seit der Reichspogromnacht 1938, die auch in Bad Salzungen stattgefunden hat, erinnert. Mit der Veranstaltung wollten die Organisatoren des 1. TSV BAD SALZUNGEN 1990 e. V., das Bündnis für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit im Wartburgkreis, die Musikschule Wartburgkreis und der Ev.-Luth. Kirchenkreis Bad Salzungen-Dermbach ein deutliches Zeichen gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus setzen. Mit den Worten: „Muss man noch für den Frieden beten, 45 Jahre nach unserem letzten Krieg? Ja, wir müssen noch beten und über Steine stolpern, damit wir nicht vergessen!“, eröffnete der amtierende Superintendent Alfred Spekker das Friedensgebet in der Stadtkirche Bad Salzungen. Im Gottesdienst machten Pastorin Diana Engel (Bad Salzungen) und Pfarrer Thomas Volkmann (Tiefenort) deutlich, dass die Parallelen zu der Zeit vor 100 Jahren frappierend sind. „Jüdische Einrichtungen benötigen Polizeischutz. Wo Sie den nicht erhalten, sind Menschen von Mord bedroht“, so Pastorin Engel. Viele Gemeindeglieder gestalteten das Friedensgebet mit. Für die musikalische Umrahmung sorgten Kreiskantor Hartmut Meinhardt am Klavier, Jochen Wölkner (Bad Salzungen) und Marvin Konschak (Vacha) an der Klarinette. Anschließend konnten die 40 Teilnehmer vor der Stadtkirche Kerzen für den Rundgang entzünden.

Bei einem Spaziergang durch die Innenstadt wurden an 5 Stolperstein-Standorten in Bad Salzungen die Opfer der Judenverfolgung mit Kurzkonzerten der Musikschule des Wartburgkreises geehrt. Mitglieder des Bündnisses für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit stellten Kartons mit Namen der Opfer auf und legten Blumen und Kerzen nieder. Anschließend säuberten Sie die eingelassenen Stolpersteine, bis sie wieder gegen das Vergessen erstrahlten. Da aktuell außerschulische Veranstaltungen nicht möglich sind, konnten die vorbereiteten Aktionen nicht selbst von den Schülern durchgeführt werden. Diesen Part übernahm Burkhardt Durner (Dermbach) und Christina Michael (Leimbach). Sie brachten Gedichte und andere Beiträge zu Gehör, die Schülerinnen und Schüler aus der 1. Stadtschule und dem Gymnasium verfasst hatten. Zum Abschluss bedankte sich Simon Ortner vom Bündnis für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit bei allen Mitwirkenden.