03.09.2021
Rückblick: Abendgottesdienst in Dermbach
Garten – ein Ort zum Krafttanken
Jeder kennt wahrscheinlich die Phasen, in denen man sich energielos, schwach und ausgelaugt fühlt, als sei jegliche Lebenskraft verloren gegangen. Der Terminkalender ist bei den meisten sowohl im Job als auch privat voll und der Alltag stressig.
Davon berichtete auch der amtierende Superintendent Alfred Spekker (Frankenheim) in seiner Predigt am vergangenen Sonntag beim Abendgottesdienst in der Dreieinigkeitskirche in Dermbach.
Dabei nahm er Bezug auf den Propheten Elia 1. Kön 19,5 (L). In der Geschichte wird von einem Menschen, der des Lebens müde ist erzählt. Der eben noch so Erfolgreiche und Starke, dieser Glaubensheld, er kann plötzlich nicht mehr. Sein Akku ist leer. Er flüchtet in die Wüste, den Ort der Ruhe und des Zu-Sich-Kommens. Er will seinen Pflichten nicht mehr nachkommen. Alles, was er bisher geleistet hat, verliert an Bedeutung. Er zweifelt an seinen Möglichkeiten ... und an denen Gottes. Doch dann bekommt Elia eine Kraft-Kur Gottes mitten in der Wüste. An einem dürren und einsamen Ort lässt Gott Elia aufatmen. Der Herr schickte ihm Engel, die ihm zu essen und zu trinken gaben. Dann schläft Elia ein, neben einem Ginster (Strauch). Hier hat Elia den Ort, seinen Garten gefunden, an dem er zur Ruhe kommt von seiner Tageslast. Dadurch kann er schnell neue Kraft tanken. Ja, der gottesmüde Elia - ist uns ungemein nah. Manchmal steckt er mitten in uns drin.
So wie Elia, „braucht der Mensch einen Platz zum Erholen, an dem er zur Ruhe kommen und neue Kraft tanken kann“. Doch wo können wir Kraft schöpfen? Für den amtierenden Superintendenten und seine Frau ist so ein Rückzugsort der eigene Garten in Frankenheim. Eine Ruhe-Oase zum Krafttanken und Luft holen. Am Teich im Garten kann man die Schöpfung spüren und entspannen. Hier kann man die innere Unruhe bei Gott ablegen.
Die Geschichte von Elia macht Mut, darauf zu vertrauen, dass Gott auch uns in unserer eigenen Wüstenzeit stärkt. Uns einen Engel schickt, der uns nicht hilflos liegen lässt. Der uns Kraft für Körper und Seele schenkt. Wie das aussieht? Vielleicht ist es ein Moment, in dem uns das Gefühl von Zuversicht erfüllt. Vielleicht ist es ein Gespräch mit der Ehefrau im Garten, die einem wieder bewusst macht, dass man mit seinen Sorgen nicht allein ist. Diese Vorstellung lässt aufatmen.
Musikalisch gestaltet wurde der Abendgottesdienst von Ken Iwane (Dermbach) an der Orgel.
Im Anschluss konnten auch die Besucher bei Fingerfood kraft tanken, dass die Kirchgemeinde vor Ort liebevoll vorbereitet hatte.
Die Kollekte wurde an die Diakonie Katastrophenhilfe für die Flutopfer gespendet.